Einleitung:
Einer der begehrtesten Mods überhaupt ist das Lackieren des Gehäuses oder anderer Bauteile, gleich ob Metall- oder Plastikfläche, gleich ob Matt- oder Hochglanzlackierung.
In diesem Tutorial zeigen wir euch, wie ihr die zu bearbeitende Fläche richtig vorbehandelt und lackiert.
Equipment:
In diesem Tutorial lackierte ich die Front meines Shuttle Barebones. Diese besteht komplett aus Kunststoff, demensprechend ist dieses Tutorial auch aufgebaut, jedoch ist die Verfahrensweise identisch zu der mit Metalloberflächen.
Folgende Utensilien werden benötigt:
- zu lackierendes Objekt
- ausreichend 600er bis 800er Schmirgelpapier (ca. 60-70 cent im Baumarkt)
- Staubtuch oder leicht feuchtes Mikrofasertuch/Poliertuch (Muttis Putzkammer)
- Universalgrundierung bzw. Kunststoffgrundierung (ca. 5?/große Dose im Baumarkt)
- Lackspraydose in gewünschter Farbe (hier: 1xGold-Bronze 6?/große Dose, 1xDiamandeffektlack 6?/kleine Dose - Baumarkt)
- Klarlackspraydose HOCHGLANZ (nicht seidenmatt! ca. 5?/große Dose im Baumarkt)
- Geduld
Vorbereitung:
Das wichtigste bei der Vorbereitung ist das Anrauhen der Oberfläche, sofern diese sehr glatt ist. Sinn des Ganzen ist, dass die Lackierung später besser darauf hält. Vernachlässigt man diese Prozedur, so kann es passieren dass sich der Lack schon bei kleineren Unfällen löst und im Falle von Acryllack sogar abziehen lässt.
Mit "Anrauhen" meinen wir übrigens nicht grobes Bestrafen der Oberfläche und tiefes Rillenziehen. Wir arbeiten hier mit 600er oder 800er Schmirgelpapier, welches die Struktur nur leicht abreibt. Also bitte nicht mit 400er oder noch groberem Papier arbeiten, da man eure Bahnen sonst später auch im Lack sieht (was natürlich auch gewollt bestimmt gut aussehen KÖNNTE ;)).

Merke: Ordentlich anrauhen, dann haftet der Lack besser!
Wichtig ist, die Fläche gleichmäßig und komplett anzuschmirgeln. Gerade bei Rundungen oder an den Rändern wo öfters Kontakt zum Tisch oder sonstigen Gegenständen besteht.
Ich empfehle hierbei, das Schmirgelpapier wie links zu sehen an den Handballen zu legen, und mit diesem zu Führen. Dabei bitte immer mit dem gleichen Druck und unbedingt immer in die selbe Richtung arbeiten.
Soll heißen: Nicht kreisförmig arbeiten wie beim Polieren sondern immer schön von links nach rechts oder oben nach unten.

Sobald ihr damit durch seid, wischt ihr den feinen Staub (nicht "Feinstaub" ;)) mit dem feuchten Tuch weg und prüft nochmals sorgfältig eure Oberfläche. Ist diese komplett und gleichmäßig rauh, könnt ihr jetzt etwas Spiritus, Nagellackentferner (nicht Ölhaltig!) oder auch Scheibenreiniger nehmen um die Fläche zu entfetten. Damit befreit ihr diese unter Umständen nochmals von Staub, der beim ersten Durchgang liegen blieb.
Grundieren:
Hier ist es wichtig, nicht in kleinen Räumen zu arbeiten. Der Raum muss gut durchlüftet und sauber sein, sodass die Dämpfe abziehen und kein Staub auf den Lack kommen kann. Bei schönem Wetter könnt ihr dies am besten im Freien machen, achtet allerdings auf Fliegen - welche von frischem, pappigem Lack nahezu magisch angezogen werden.

Das Grundieren ist ein sehr schneller Vorgang. Die Trocknungszeit ist relativ kurz und ihr müsst noch nicht so exakt arbeiten.
Wir sprühen grundsätzlich immer in abwechselnden Richtungen.
Für das Auftragen der Grundierung die Dose ordentlich schütteln, danach kurz in die Luft sprühen um die Düse zu füllen. Nun tragen wir auf:
Zuerst von Links nach Rechts und zurück, den Abstand von 30-40 cm bitte immer einhalten. Nur so lang auftragen, bis auf der Fläche eine leichte Schicht Grundierung ist, es darf nicht schwimmen!

Lackieren:
Kommen wir nun zum Hauptteil, dem Lackieren. Hier gibts einige Regeln, die unbedingt beachtet werden müssen:
- Dose gut schütteln (2-3 Minuten)
- Sprühabstand mind. 30 cm (siehe Dosenbeschreibung)
- Nicht absetzen, da bei erneutem Sprühen größere Lackbatzen aufs Objekt kommen könnten. Falls abgesetzt, in die Luft halten, sprühen und sprühend aufs Objekt richten und weitermachen.
- Die zu lackierende Fläche wird quasi nur "benebelt" - also nicht draufhalten bis alles nass ist.

Die erste Lackschicht tragt ihr ähnlich wie die Grundierung in abwechselnder Richtung von links nach rechts und zurück auf. Hier gehen wir nun noch einen Schritt weiter und benebeln die Fläche danach gleich noch von oben nach unten und zurück. Am besten ihr dreht dabei das Objekt um 90°. Sinn des ganzen ist, dass sich der Lack auch in Stellen reinsetzt, die er aus dem ersten Vorgang nicht erreichen konnte.
Nun lassen wir das ganze ein wenig Trocknen, ca. eine Stunde.
Da wir nur benebeln ist die Trockungszeit recht gering. Bevor wir weitermachen, wird die Fläche nun erneut mit dem feinen Schmirgelpapier angerauht und wieder gereinigt.
Zur Verdeutlichung hier nochmal ein Bild nach der ersten Lackschicht und dem anschließendem Anrauhen.
Diesmal nur mit leichtem Druck arbeiten. Durch das nochmalige Abschleifen der Oberfläche werden durch das Grundieren und erste Lackieren entstandene Unebenheiten wie z.b. Luftbläschen oder Staubkörner entfernt.

Diesen Vorgang wiederholen wir nun noch weitere 2 oder 3 male, so lang, bis beim Anrauhen kaum noch Grundierung durch kommt.
Nun kriegt die Oberfläche die entgültige Lackierung. Hierzu benebeln wir etwas länger. So lang, bis die Oberfläche gleichmäßig in der gewünschten Farbe erscheint. Achtet bitte darauf, wieder aus zwei Winkeln zu sprühen. Ist die Fläche gleichmäßig mit Lack gesättigt, wird gewartet.
Worauf? Auf die Trockung natürlich! Diesmal warten wir 1-2 Stunden.
Ist der Lack nach dieser Zeit schön Trocken, könnt ihr nochmal vorsichtig mit einem leicht feuchten Tuch drüberwischen. Diesmal bitte OHNE Reiniger wie z. B. Spiritus

Finishing:
Zu guter Letzt bekommt Oberfläche nun ihr Finish, den Klarlack. Dieser wird wieder aufgetragen wie der Farblack selbst. Die Fläche wird hier aber deutlich kürzer "benebelt", dafür 2-3 mal hintereinander. Wartet zwischen jedem Auftragen des Klarlacks zwischen 5 und 10 Minuten. Der Lack muss nicht trocken sein, nur angehärtet, dass er im Ernstfall nicht das Laufen anfängt und Nasen bildet. Habt ihr dies nun 2-3 mal gemacht, lasst den Lack ordentlich lange trocknen. Am besten über Nacht.
Dabei muss der Raum gut belüftet und nicht zu kalt sein. Ich nehm nach den ersten 2-3 Stunden die Sachen immer mit ins Haus und lass sie bei ca. 23° schön vor sich hintrocknen.

Fazit:
Sofern ihr alles richtig gemacht habt, sollte euer Ergebnis nun aussehen wie bei mir. Wer noch nie Erfahrungen mit dem Lackieren gesammelt hat, sollte am besten erst mal an einem DIN A4 großen Stück Blech oder Kunststoff herumspielen, bevor das teure Gehäuse verunstaltet wird. Die schlimmsten Fehler die passieren können, sind eigentlich nur Verunreinigungen der Oberfläche wenn der Lack noch nicht trocken ist. Gerade wenn man größere, ebene Flächen wie etwa Seitenteile lackiert, fallen Luftbläschen eher auf als bei strukturierten Teilen. Daher rate ich bei unerfahreneren Moddern einen weiteren Effektlack wie z.b. den Diamandeffektlack wie ich ihn verwendet hab, mit einzuarbeiten. Das hat den Sinn, dass Patzer schön kaschiert werden.
Einer der begehrtesten Mods überhaupt ist das Lackieren des Gehäuses oder anderer Bauteile, gleich ob Metall- oder Plastikfläche, gleich ob Matt- oder Hochglanzlackierung.
In diesem Tutorial zeigen wir euch, wie ihr die zu bearbeitende Fläche richtig vorbehandelt und lackiert.
Equipment:
In diesem Tutorial lackierte ich die Front meines Shuttle Barebones. Diese besteht komplett aus Kunststoff, demensprechend ist dieses Tutorial auch aufgebaut, jedoch ist die Verfahrensweise identisch zu der mit Metalloberflächen.
Folgende Utensilien werden benötigt:
- zu lackierendes Objekt
- ausreichend 600er bis 800er Schmirgelpapier (ca. 60-70 cent im Baumarkt)
- Staubtuch oder leicht feuchtes Mikrofasertuch/Poliertuch (Muttis Putzkammer)
- Universalgrundierung bzw. Kunststoffgrundierung (ca. 5?/große Dose im Baumarkt)
- Lackspraydose in gewünschter Farbe (hier: 1xGold-Bronze 6?/große Dose, 1xDiamandeffektlack 6?/kleine Dose - Baumarkt)
- Klarlackspraydose HOCHGLANZ (nicht seidenmatt! ca. 5?/große Dose im Baumarkt)
- Geduld
Vorbereitung:
Das wichtigste bei der Vorbereitung ist das Anrauhen der Oberfläche, sofern diese sehr glatt ist. Sinn des Ganzen ist, dass die Lackierung später besser darauf hält. Vernachlässigt man diese Prozedur, so kann es passieren dass sich der Lack schon bei kleineren Unfällen löst und im Falle von Acryllack sogar abziehen lässt.
Mit "Anrauhen" meinen wir übrigens nicht grobes Bestrafen der Oberfläche und tiefes Rillenziehen. Wir arbeiten hier mit 600er oder 800er Schmirgelpapier, welches die Struktur nur leicht abreibt. Also bitte nicht mit 400er oder noch groberem Papier arbeiten, da man eure Bahnen sonst später auch im Lack sieht (was natürlich auch gewollt bestimmt gut aussehen KÖNNTE ;)).

Merke: Ordentlich anrauhen, dann haftet der Lack besser!
Wichtig ist, die Fläche gleichmäßig und komplett anzuschmirgeln. Gerade bei Rundungen oder an den Rändern wo öfters Kontakt zum Tisch oder sonstigen Gegenständen besteht.
Ich empfehle hierbei, das Schmirgelpapier wie links zu sehen an den Handballen zu legen, und mit diesem zu Führen. Dabei bitte immer mit dem gleichen Druck und unbedingt immer in die selbe Richtung arbeiten.
Soll heißen: Nicht kreisförmig arbeiten wie beim Polieren sondern immer schön von links nach rechts oder oben nach unten.

Sobald ihr damit durch seid, wischt ihr den feinen Staub (nicht "Feinstaub" ;)) mit dem feuchten Tuch weg und prüft nochmals sorgfältig eure Oberfläche. Ist diese komplett und gleichmäßig rauh, könnt ihr jetzt etwas Spiritus, Nagellackentferner (nicht Ölhaltig!) oder auch Scheibenreiniger nehmen um die Fläche zu entfetten. Damit befreit ihr diese unter Umständen nochmals von Staub, der beim ersten Durchgang liegen blieb.
Grundieren:
Hier ist es wichtig, nicht in kleinen Räumen zu arbeiten. Der Raum muss gut durchlüftet und sauber sein, sodass die Dämpfe abziehen und kein Staub auf den Lack kommen kann. Bei schönem Wetter könnt ihr dies am besten im Freien machen, achtet allerdings auf Fliegen - welche von frischem, pappigem Lack nahezu magisch angezogen werden.

Das Grundieren ist ein sehr schneller Vorgang. Die Trocknungszeit ist relativ kurz und ihr müsst noch nicht so exakt arbeiten.
Wir sprühen grundsätzlich immer in abwechselnden Richtungen.
Für das Auftragen der Grundierung die Dose ordentlich schütteln, danach kurz in die Luft sprühen um die Düse zu füllen. Nun tragen wir auf:
Zuerst von Links nach Rechts und zurück, den Abstand von 30-40 cm bitte immer einhalten. Nur so lang auftragen, bis auf der Fläche eine leichte Schicht Grundierung ist, es darf nicht schwimmen!

Lackieren:
Kommen wir nun zum Hauptteil, dem Lackieren. Hier gibts einige Regeln, die unbedingt beachtet werden müssen:
- Dose gut schütteln (2-3 Minuten)
- Sprühabstand mind. 30 cm (siehe Dosenbeschreibung)
- Nicht absetzen, da bei erneutem Sprühen größere Lackbatzen aufs Objekt kommen könnten. Falls abgesetzt, in die Luft halten, sprühen und sprühend aufs Objekt richten und weitermachen.
- Die zu lackierende Fläche wird quasi nur "benebelt" - also nicht draufhalten bis alles nass ist.

Die erste Lackschicht tragt ihr ähnlich wie die Grundierung in abwechselnder Richtung von links nach rechts und zurück auf. Hier gehen wir nun noch einen Schritt weiter und benebeln die Fläche danach gleich noch von oben nach unten und zurück. Am besten ihr dreht dabei das Objekt um 90°. Sinn des ganzen ist, dass sich der Lack auch in Stellen reinsetzt, die er aus dem ersten Vorgang nicht erreichen konnte.
Nun lassen wir das ganze ein wenig Trocknen, ca. eine Stunde.
Da wir nur benebeln ist die Trockungszeit recht gering. Bevor wir weitermachen, wird die Fläche nun erneut mit dem feinen Schmirgelpapier angerauht und wieder gereinigt.
Zur Verdeutlichung hier nochmal ein Bild nach der ersten Lackschicht und dem anschließendem Anrauhen.
Diesmal nur mit leichtem Druck arbeiten. Durch das nochmalige Abschleifen der Oberfläche werden durch das Grundieren und erste Lackieren entstandene Unebenheiten wie z.b. Luftbläschen oder Staubkörner entfernt.

Diesen Vorgang wiederholen wir nun noch weitere 2 oder 3 male, so lang, bis beim Anrauhen kaum noch Grundierung durch kommt.
Nun kriegt die Oberfläche die entgültige Lackierung. Hierzu benebeln wir etwas länger. So lang, bis die Oberfläche gleichmäßig in der gewünschten Farbe erscheint. Achtet bitte darauf, wieder aus zwei Winkeln zu sprühen. Ist die Fläche gleichmäßig mit Lack gesättigt, wird gewartet.
Worauf? Auf die Trockung natürlich! Diesmal warten wir 1-2 Stunden.
Ist der Lack nach dieser Zeit schön Trocken, könnt ihr nochmal vorsichtig mit einem leicht feuchten Tuch drüberwischen. Diesmal bitte OHNE Reiniger wie z. B. Spiritus


Finishing:
Zu guter Letzt bekommt Oberfläche nun ihr Finish, den Klarlack. Dieser wird wieder aufgetragen wie der Farblack selbst. Die Fläche wird hier aber deutlich kürzer "benebelt", dafür 2-3 mal hintereinander. Wartet zwischen jedem Auftragen des Klarlacks zwischen 5 und 10 Minuten. Der Lack muss nicht trocken sein, nur angehärtet, dass er im Ernstfall nicht das Laufen anfängt und Nasen bildet. Habt ihr dies nun 2-3 mal gemacht, lasst den Lack ordentlich lange trocknen. Am besten über Nacht.
Dabei muss der Raum gut belüftet und nicht zu kalt sein. Ich nehm nach den ersten 2-3 Stunden die Sachen immer mit ins Haus und lass sie bei ca. 23° schön vor sich hintrocknen.

Fazit:
Sofern ihr alles richtig gemacht habt, sollte euer Ergebnis nun aussehen wie bei mir. Wer noch nie Erfahrungen mit dem Lackieren gesammelt hat, sollte am besten erst mal an einem DIN A4 großen Stück Blech oder Kunststoff herumspielen, bevor das teure Gehäuse verunstaltet wird. Die schlimmsten Fehler die passieren können, sind eigentlich nur Verunreinigungen der Oberfläche wenn der Lack noch nicht trocken ist. Gerade wenn man größere, ebene Flächen wie etwa Seitenteile lackiert, fallen Luftbläschen eher auf als bei strukturierten Teilen. Daher rate ich bei unerfahreneren Moddern einen weiteren Effektlack wie z.b. den Diamandeffektlack wie ich ihn verwendet hab, mit einzuarbeiten. Das hat den Sinn, dass Patzer schön kaschiert werden.
